Mittwoch, 30. September 2015

Juhu – ein Konflikt!


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Konflikte sind zwar gesellschaftlich negativ konnotiert, bringen aber sehr viel Neues hervor und weisen auf einen Veränderungsbedarf hin“ meint Rotija Dumpelnik, Geschäfsführerin von kompetenzkreisund erfahrene Konfliktreguliererin. Den positiven Aspekt eines Konflikts gilt es zunächst aber zu erkennen, um ihn hinterher nutzen zu können. Dies geschieht, indem ein Konflikt anerkannt wird und gemeinsam mit den Konfliktparteien erfasst wird, was eigentlich los ist. Im nächsten Schritt geht es darum herauszufinden, was hinter dem Konflikt und den dazugehörigen Spannungen steckt. Welche Bedürfnisse und Interessen gibt es da, die nicht berücksichtigt worden sind?

In moderierten Gesprächen mit dem Team oder mit Führungskräften können solche Fragen geklärt und damit ein konstruktives Miteinander gefördert werden. Der Führungskraft kommt in Konfliktsituationen eine tragende Rolle zu. Wenn die Führungskraft proaktiv agiert, die Konsenssuche ermöglicht und es für wichtig hält, Konflikte zu bearbeiten, überträgt sich diese Haltung auch auf die MitarbeiterInnen und somit auf die Unternehmenskultur.

Eine Frage der Kultur?
In einer Unternehmenskultur, die Spannungen und Widerstände akzeptiert, wo nicht weg-, sondern hingeschaut wird, wenn ein Konflikt auftritt, kann sich eine erfolgreiche Konfliktbearbeitung positiv auf die gesamte Kultur auswirken. Das braucht allerdings Zeit, denn „schnell schnell“ geht eine Konfliktlösung nicht vonstatten. Deshalb ist ein nachhaltiges Hinschauen angebracht, um es beim nächsten Mal anders machen zu können.

Eine positive Konfliktkultur zeichnet sich u.a. dadurch aus, dass der Fokus auf die Potenziale der MitarbeiterInnen und auf Lösungen und Ziele gerichtet wird anstatt auf Probleme und Defizite. Steht das gelungene Miteinander im Vordergrund, wird sich dafür auch Zeit genommen und werden Argumente und Emotionen aller Parteien ernst genommen, treten gröbere Spannungen und Eskalationen kaum mehr auf. Prinzipiell können Organisationen dann Konflikte selbst und ohne Hilfe von außen lösen.

Aber wie kommt ein Unternehmen nun zu einer positiven Konfliktkultur?
Es gibt kein Patentrezept, wie ein Konflikt gelöst werden kann oder wie ein Unternehmen zu einer positiven Konfliktkultur gelangt. Aber: Wichtig ist, dass eine Organisation überhaupt einmal die Bereitschaft mitbringt, Konflikte als solche zu akzeptieren und unter die Lupe zu nehmen, was dahinter steckt. Damit ist der erste Schritt bereits getan.

Und was bringt`s?
Nicht beachtete Konflikte verursachen hohe Kosten und können langwierige negative Folgen haben und sich u.a. in Mobbing und Burn-out-Fällen äußern – positiv bearbeitete Konflikte dagegen bescheren gesunde und zufriedene MitarbeiterInnen. Wenn das kein Argument ist, sich einem Konflikt zu stellen?

Dieser Beitrag entstand im Gespräch mit Rotija Dumpelnik, Geschäfsführerin des komptenzkreises und erfahrenen Konfliktreguliererin


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